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Grußwort und Informationen


Ehrengast Michael Verhoeven


Special Guest Karl Markovics


Prominente Gäste auf dem Fünf Seen Filmfestival


Internationale Filmemacher auf dem Fünf Seen Filmfestival


Uraufführungen, internationale Premieren, Deutschlandpremieren, Bayernpremieren


Fokus Drehbuch - einzigartig in Deutschland


7 Räume 7 Künste


Gastländer Québec & Taiwan, Partnerland Indien


Filmgespräch am See: Realität und Fiktion – Verfilmte Zeitgeschichte(n)


   

MY NAME IS SALT von Farid Pacha

Gewinner des Horizonte-Filmpreises

Den Horizonte-Filmpreis erhält in diesem Jahr MY NAME IS SALT, eine Produktion aus der Schweiz von Farid Pacha. Die Jurymitglieder Udo Hahn, Dagmar Kusche, Erika Littmann, Subramanian Venkat Raman und Sabine Zaplin nehmen dazu folgendermaßen Stellung:

„Regisseurin Farida Pacha und ihr Kameramann Lutz Konermann führen uns in einem poetischen Film mit eindrucksvollen Bildern und großartiger Musik die filigrane Welt der Salzgewinnung in Indien vor Augen. Sie erzählen von der mühseligen Handarbeit, die etwa 40.000 Familien Jahr für Jahr das Überleben sichert. Zu Wohlstand werden sie nie gelangen, denn der Händler drückt Jahr für Jahr den Preis. Die Salzwüste Kutch im Nordwesten Indiens gilt als der Ort, an dem das weißeste Salz der Welt zu gewinnen ist. Das einzige technische Hilfsmittel, das die Menschen haben, sind Pumpen, um das Wasser aus der rissigen Erdkruste an die Oberfläche zu pumpen, wo es in riesigen Wannen verdampft und das Salz zurücklässt. Acht Monate braucht es – von den Vorbereitungen bis zur Entstehung der Salzhügel –, ehe der Monsun die Wüste erneut in Meer verwandelt.

Der Film schildert beispielhaft die Anpassungsbereitschaft des Menschen an die Natur. Er zeigt einen kleinen Ausschnitt des Lebens auf dem indischen Subkontinent – jenseits aller Klischees. Dabei wird das Schicksal der Menschen nicht melodramatisiert, sondern sachlich vorgestellt. Das ruhige Erzähltempo hat dennoch etwas Spannendes, denn man weiß nicht, was als Nächstes kommt. Ein Autoreifen, ein Radio, das Klingeln eines Mobiltelefons, vor allem aber die Arbeit mit Händen und Füßen – die archaische Welt verbindet sich mit der Moderne.

Zu Beginn der Dokumentation erscheint ein Zitat aus Albert Camus‘ Essay „Der Mythos des Sisyphos“, wonach man sich diese Sagengestalt als einen glücklichen Menschen vorstellen muss. Sisyphusarbeit – ein Begriff, der zu einem geflügelten Wort geworden ist, um das Sinnlose und Schwere einer Tätigkeit zu kennzeichnen. Schwer ist und schwer bleibt die Arbeit der Salzbauern. Sinnlos ist sie nicht. Wer von dem leben muss, was die Natur hergibt, muss sich ihrem Rhythmus anpassen. Die Salzgewinnung in Indien lässt keine andere Möglichkeit zu. Sie beherrscht den Menschen – sie zwingt ihm eine Lebens- und Arbeitsweise auf, die ihn geduldig und demütig macht. Ob sie ihn auch zufrieden oder gar glücklich macht? Die Regisseurin zitiert wohl nicht ohne Grund Camus.“

Der Film wird mit einem Preisgeld von 2.000 Euro, gestiftet von der Gemeinde Herrsching, ausgezeichnet.