Ein kafkaeskes Märchen voll schwarzem Humor und die filmische Bestätigung der These, dass das Leben kompliziert ist – der Tod aber noch viel komplizierter.
Frau J. will sterben. Ihr Vorname ist Jelena, am Todestag ihres Mannes plant sie sich zu erschießen und ihr bleiben nur wenige Tage, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Sie lebt zwar nicht allein, doch zu Hause existieren die Generationen nebeneinander her oder kommunizieren nur ordinär schimpfend und überwiegend schreiend. Einzig der etwas unbeholfene Schwiegersohn in spe ist freundlich und zuvorkommend. Das alles erreicht Jelena nicht mehr, sie hat sich schon längst von Familie und Außenwelt abgekapselt. Die Pistole liegt schon bereit. Doch einiges ist noch zu erledigen. Nach und nach begreift die ruhige, bescheidene Frau, dass nichts einfach ist in einem Land, das zwischen Agonie und Aufbruch hin- und herpendelt. Bald ist die Woche vorüber – aber vielleicht doch nicht das Leben.
Nicht von ungefähr könnte das J. im Filmtitel auch für Jugoslawien stehen und für die Frauen, die in Zeiten des Umbruchs und der Not die Hauptlast tragen. Voll Empathie und schwarzem Humor erzählt der Film vom Preis, den die Seele zahlt, wenn alte Gesellschaftsstrukturen zusammengebrochen sind und die Menschen in der neuen Ordnung zu Randfiguren degradiert werden.