Der diskrete Charme der Bourgeoisie

Eine wahnwitzige Mischung aus Farce und Tragödie, Traum und Wirklichkeit.
Eine Gruppe von sechs Angehörigen der Bourgeoisie - bestehend aus zwei reichen französischen Ehepaaren, einer jungen Frau, sowie dem korrupten Botschafter von Miranda – plant ein stilvolles Essen im kleinen Kreis. Das Essen wird jedoch wegen permanenter Zwischenfälle und Missverständnisse immer wieder verschoben. Geistliche, Gefängniswärter, Kommissare, Terroristen, Gangster und melancholische Soldaten spielen dabei eine Rolle.
Das Besondere an dem Film – neben dem für Luis Bunuel typischen, hier besonders geballt in Szene gesetzten Spott gegen die High Society und die dekadente Sinnlosigkeit ihrer Rituale – besteht in seiner surrealistischen Erzählweise. So findet ein großer Teil der Handlung nur als Traum einzelner Protagonisten statt. Der eine Bourgeois träumt etwa das Leben eines anderen. Mit jedem dieser Rahmenwechsel der Erzählung wird der gesamte Wahrheitsgehalt des bis dahin Gezeigten infrage gestellt. Luis Bunuel entfaltet dieses Panorama eines charmant-inhumanen, genusssüchtigen Großbürgertums mit spielerischer Eleganz, ohne dass der Film bei aller komödiantischen Leichtigkeit an aggressiver Schärfe verliert. Vor allem die Schauspieler*innen glänzen in der surrealistischen Gesellschaftssatire, in der Bunuel das Bürgertum und seine Rituale meisterhaft ad absurdum führt.

Le charme discret de la bourgeoisie

FR/ES 1972, 102 Min., FSK ab 12 Jahren, OmU
Regie:
Luis Buñuel
Drehbuch:
Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
Besetzung:
Delphine Seyrig, Stéphane Audran, Bulle Orgier, Fernando Rey, Jean-Pierre Cassel, Michel Piccoli
Kamera:
Edmond Richard
Filmographie:

1977 Dieses obskure Objekt der Begierde
1974 Das Gespenst der Freiheit
1972 Der diskrete Charme der Bourgeoisie
1970 Tristana
1969 Die Milchstraße
1967 Belle de Jour - Schöne des Tages
1965 Simon in der Wüste (Short)
1964 Tagebuch einer Kammerzofe
1962 Der Würgeengel
1961 Viridiana
1960 Das junge Mädchen
1959 Für ihn verkauf' ich mich
1959 Nazarin
1956 Pesthauch des Dschungels
1956 Cela s'appelle l'aurore
1955 Das verbrecherische Leben des Archibaldo de la Cruz
1954 Der Fluß und der Tod
1954 Abgründe der Leidenschaft
1954 Robinson Crusoe
1954 Die Illusion fährt mit der Straßenbahn
1953 Er
1953 El Bruto, der Starke
1952 Eine Frau ohne Liebe
1952 Der Weg, der zum Himmel führt
1951 Die Tochter der Lüge
1951 Susanna - Tochter des Lasters
1950 Die Vergessenen
1949 Der große Lebemann
1947 Gran Casino
1940 El Vaticano de Pio XII (Short)
1937 Der aufmerksame Wachtposten
1936 ¿Quién me quiere a mí?
1933 Land ohne Brot (Short)
1930 Das goldene Zeitalter
1929 Ein andalusischer Hund (Short)

Der mexikanische Filmemacher spanischer Herkunft wurde gegen Ende der Stummfilmzeit als surrealistischer Regisseur international bekannt. Der Kaufmannssohn und Jesuitenschüler litt zeitlebens unter der in der Kindheit erfahrenen bürgerlichen und katholischen Erziehung. Als politischer und künstlerischer Anarchist avancierte Luis Buñuel 1929/30 mit Skandalfilmen wie "Ein andalusischer Hund" und "Das goldene Zeitalter" zum Meister des surrealistischen Kinos. Für "Die Vergessenen" (1950) und "Viridiana" (1961) erhielt der Regisseur Auszeichnungen in Cannes, für "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" (1972) gewann er einen Oscar.
Le charme discret de la bourgeoisie

FR/ES 1972, 102 Min., FSK ab 12 Jahren, OmU
Regie:
Luis Buñuel
Drehbuch:
Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
Besetzung:
Delphine Seyrig, Stéphane Audran, Bulle Orgier, Fernando Rey, Jean-Pierre Cassel, Michel Piccoli
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