03.08.2016: Festivaltag 8

Leinen los! Bei perfektem Wetter stach gestern die MS Starnberg mit rund 400 Gästen in See. Festivalleiter Matthias Helwig nutzte die Gelegenheit und dankte dem treuen Festivalpublikum, das das diesjährige Jubiläum schon jetzt zu einem Erfolg gemacht habe. Er appellierte aber auch an die Zuschauer, sich für weniger bekannte, vielleicht auch schwerere Stoffe zu begeistern - und warb noch einmal für die besonders sehenswerten Beiträge des diesjährigen Gastlandes Serbien, das mit Ehrengast Goran Paskaljević ebenfalls auf dem Schiff vertreten war.
Zwischen kurz und lang = Short Plus. Das Publikum hatte bereits am Wochenende vor Festivalbeginn unter 11 Short Plus-Filmen seinen Favoriten gewählt: Der Preis ging an die junge Filmemacherin Manuela Federl für ihre Dokumentation 100 STUNDEN LESBOS. Die 38 Minuten Länge ihres Films begründete sie so: „Wir wollten den Film nur genau so lang machen, wie er wirklich trägt.“ Offenbar ist ihr das gut gelungen!
Wenig später standen die Kurzfilme auf dem Programm: In drei – restlos ausverkauften – Kurzfilmnächten in Starnberg, Herrsching und Wessling hatte sich das Publikum für drei Finalisten entschieden. Auf dem Deck der MS Starnberg traten die drei Gewinner der ersten Runde schließlich noch einmal gegeneinander an. Das Rennen machte „Samira“ von Charlotte A. Rolfes, der in 17 Minuten eine Flüchtlingsgeschichte aus einer überraschenden Perspektive erzählt.
An der südlichen Spitze des Sees angekommen, war der Moment für die Bekanntgab des mit 3000 Euro dotierten Dokumentarfilmpreises erreicht. Die Jury sowie viele der nominierten Regisseure waren persönlich an Bord anwesend. Eine lobende Erwähnung sprachen die Juroren vorab für AMA-SAN aus. Nach intensiver fünfstündiger Sitzung am Nachmittag fiel ihre Entscheidung für den Hauptpreis dann aber eindeutig aus: DER ZORNIGE BUDDHA von Stefan Ludwig hatte die Jury überzeugt. Der Film betone „die Wichtigkeit des Kampfes für Chancengleichheit und mache damit Hoffnung“, so die Juroren.