Aufgewachsen in einer Berner Musikerfamilie und als begabter Geiger bereits anerkannt entscheidet sich Paul Klee dennoch für die Bildende Kunst. An der Münchner Akademie findet er nicht die Inspiration, die er sucht. In einer Zeit profunder kultureller Umbrüche ringt er viele Jahre um einen eigenen künstlerischen Weg. Als einschneidende Erfahrung darf man wohl die legendäre "Tunisreise" (1914) erachten, seit der er - u.a. durch den Austausch mit August Macke - vielfältige bildnerische Verfahren zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion entwickelt. Sein so eigenständiges wie umfangreiches Oeuvre wird besonders nach dem 2. Weltkrieg für viele Künstler zu einer wichtigen bildkünstlerischen Referenz.
Die schwierigen Münchner Jahre, der 1. Weltkrieg, die Bauhauszeit, die Vertreibung aus Düsseldorf durch die Nationalsozialisten sowie die schwere Krankheit im Berner Exil kennzeichnen markante Phasen seiner Biographie.
Klee‘s Vita und Oeuvre ist zeitlebens durch sein Geigenspiel und die Auseinandersetzung mit Musik geprägt. Im Film wird dies nicht nur erwähnt, sondern durch den Geiger David van Dijk (Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks) sicht- und hörbar gemacht. Als doppelten Zufall darf man werten, dass van Dijk äußerlich Ähnlichkeit mit Paul Klee hat, und – wie Klee – eine Geige des italienischen Geigenbauers Antonio Testori (Mailand, Ende 18. Jhdt.) spielt.
29.12.24, 11 Uhr, Kino Gauting: Künstlerfilm im Gespräch mit den Regisseuren Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich
SO 29.12. |
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