Der Mensch in den modernen Räumen. Die Räume sind gleich und austauschbar, schon in der ersten Einstellung, wenn Monsieur Hulot am Flughafen − oder ist es ein Krankenhaus? − ankommt. Andere Räume sind nur noch Erinnerungen − oder Spiegelungen in den Türen, egal ob es Sehenswürdigkeiten oder Dorfumgebungen sind. Die Menschen und Monsieur Hulot bewegen sich vom Flughafengebäude zum Bürohochhaus und von dort zu ihren Wohnungen, in denen sie vor dem Fernseher sitzen wie in Schaufenstern. Am Ende des Tages gehen sie in ein Restaurant − alles in Beton, Stahl, Chrom und Glas, lupenrein sauber. Erst da − vielleicht − kommt durch das Chaos Menschlichkeit auf.
Jacques Tati drehte diese moderne Vision des menschlichen Lebens 1967, viel zu früh für die damalige Welt. Der aufwändig in 70 mm gedrehte Film floppte, bis die Kritiker und Zuschauer nach und nach dieses Meisterwerk wieder entdeckten. Es ist in seinen langen Einstellungen, seinen Tableaus, seiner großartigen Ausdifferenzierung von Vordergrund und Hintergrund ein heute mehr denn je gültiger Filmklassiker geworden.