Werner Herzogs Dokumentarfilm studiert das buddhistische Ritual der Kalachakra-Initiation. Der deutsche Filmemacher führte Interviews mit dem Dalai Lama, dokumentierte in der westlichen Öffentlichkeit nie zuvor gesehene Rituale und filmte eine Pilgerreise zum heiligen Berg Kailash in Tibet. Werner Herzog gelingt es dabei, die Atmosphäre der Pilgerreise und des komplizierten Ritus einzufangen, zuerst in Indien, dann ein Jahr später in Graz. Die Zuschauer erhalten die seltene Gelegenheit, den Dalai Lama einmal nicht auf einem Podium zu sehen, während er über zeitgenössische Themen spricht, sondern bei rituellen Vorgängen, die binnenkulturell seine eigentliche Bedeutung ausmachen: beim Gebet mit den Gläubigen. Selbst gewohnt kritische Beobachter werden von dem überzeugenden Mystizismus, von dem Herzogs Film durchdrungen ist, beeindruckt sein.