Ein überragendes Werk, das sowohl komische als auch tragische Momente verbindet. Bei der Oscarverleihung 1976 gewann er alle fünf Hauptpreise in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin.
Der wegen Gewalt und Sexualdelikten straffällig gewordene 38-jährige Häftling McMurphy täuscht eine psychiatrische Erkrankung vor, um dem Arbeitsdienst im Gefängnis zu entgehen. Zur Überprüfung seines Geisteszustandes bringt man ihn in eine Nervenheilanstalt. Er wird einer von 18 Insassen auf der von Oberschwester Ratched straff geführten Station. Vom ersten Moment an ist zu spüren, dass McMurphy hier stört. Sein Freigeist gefährdet Ratcheds Autorität. Er hinterfragt die verordneten Medikamente, boykottiert deren Einnahme, und animiert seine Mitinsassen zu ähnlichen Aktivitäten.
Formans Werk ist eine Anklage gegen die Bevormundung von Schwächeren und Nonkonformisten. Es stellt unter anderem die Frage, wer das Recht hat, über andere Menschen zu bestimmen und sie in Gruppen einzuteilen.
„Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ (Miloš Forman)