Der Dokumentarfilm „Zustand und Gelände“ handelt von der Fragilität zivilisatorischer Strukturen, die im Verlauf einer räumlichen Spurensuche sichtbar wird. Ausgangspunkt des Films sind sogenannte wilde Konzentrationslager, die unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ab März 1933 zur Ausschaltung politischer Gegner eingerichtet wurden. Häftlinge waren Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, auch kritische Journalisten, Juristen und Schriftsteller. In Sachsen war die Anzahl dieser frühen Lager besonders groß, da das Land aufgrund seiner starken Industrialisierung eine Hochburg der Arbeiterbewegung war. Die Lager zeigen schon alle Merkmale der späteren Konzentrationslager: Willkür, Misshandlungen, Folter und Mord. Heute sind sie weitgehend in Vergessenheit geraten.