10. Dezember 1942: Im Büro von Adolf Eichmann. Der Romancier und Liederdichter Jochen Klepper wird zu einem der höchstrangigen Nazis zitiert. Kleppers Frau ist Jüdin. Der Mann soll sich scheiden lassen, dann darf er weiter schreiben. Jochen Klepper (1903 bis 1942) kennen heute nur wenige. Wer heute ein evangelisches oder katholisches Gesangbuch aufschlägt, wird auf ihn stoßen. Mit dem Nazi-Regime bekam er keine Probleme wegen seiner Texte, sondern wegen seiner Mitgliedschaft in der SPD und vor allem wegen seiner Ehe. Jochen Klepper geht lieber gemeinsam in den Tod ging als getrennt zu werden. Es ist eine ergreifende, aber keineswegs untröstliche Inszenierung. Basierend auf Kleppers Tagebuchaufzeichnungen, findet Martins immer neue, immer wieder überraschende Stilmittel, um innerste Gewissenbisse, Zweifel, aber auch die Hoffnung auf Erlösung äußerlich sichtbar zu machen.