Paris, 1981: Am Wahlabend herrscht Aufbruchsstimmung; beschwingt stürmen Frankreichs Bürger*innen die Straßen. Doch Élisabeth (Charlotte Gainsbourg) fällt es schwer, sich dem allgemeinen Optimismus anzuschließen. Ihre Ehe steht vor dem Aus, und sie wird die Familie alleine zusammenhalten müssen. Sie ist verzweifelt, sowohl ihr Vater als auch ihre halbwüchsigen Kinder fürchten, dass ihre Tränen nie versiegen werden. Was aber, wenn Élisabeth ihren Gefühlen folgt, um die sich ankündigende Leere zu füllen? Was, wenn sie aus einer Laune heraus dem Moderator ihrer liebsten Radiosendung einen Brief schreibt? Oder ein obdachloses Mädchen zu sich nach Hause einlädt? Was, wenn sie auf eine Weise zu handeln beginnt, die das Leben tatsächlich verändert?
Nach Amanda richtet Mikhaël Hers seinen sensiblen Blick auf die 1980er-Jahre und auf die scheinbar alltäglichen Momente des Familienlebens, die einem jedoch für immer in Erinnerung bleiben. Eine nostalgische Selbsterfindungssaga, bevölkert von Figuren, deren Verletzlichkeit und Güte der Regisseur auf eine Weise würdigt, dass es in unserer meist von desillusionierten Antihelden begeisterten Filmwelt hervorsticht. Bei der Frage, wie unsere Gesellschaft funktioniert, vermag uns dieser intime und faszinierende Film eine Idee davon zu geben, warum Liebe wichtig ist.