Paramount Pictures plant 1971 Albert Speers Welt-Bestseller „Erinnerungen“ zu verfilmen, und Speer wirkt selbst am Drehbuch mit. Monatelange Gespräche, die von Drehbuchautor Andrew Birkin aufgezeichnet wurden, zeigen Speers skrupellosen Versuch, seine Vergangenheit mit dem geplanten Film reinzuwaschen.
Die bis dato unveröffentlichten Aufzeichnungen – 40 Stunden im Original – bilden die Tonebene von „Speer Goes to Hollywood“ und werden durch einzigartige Archivaufnahmen auf der Bildebene ergänzt. Regisseurin Vanessa Lapa kämpft sich dabei durch einen breiten Sumpf von Lügen, die seit langer Zeit die Wahrheit über Hitlers „Leibarchitekten“ verdecken.
Albert Speer zählte zu Hitlers engsten Vertrauten und sollte ab 1937 als Generalbauinspektor Berlin zur Welthauptstadt „Germania“ umgestalten. Als Reichsminister für Bewaffnung und Munition war er ab 1942 verantwortlich für 12 Millionen Zwangsarbeiter. Die vorsichtigsten Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens ein Drittel von ihnen zu Tode kam. Dennoch genießt er bis heute den Ruf des „guten Nazis“. Ein Mythos, den er sorgsam selbst entwarf und kultivierte – und der nur allzu gerne von einer weltweiten Öffentlichkeit aufgenommen wurde.