Eindringliches Porträt der letzten lebenden Generation, die in Hitlers NS-Diktatur gelebt hat.
Viele können die Fragen nicht mehr hören, besonders in der älteren Generation: Was haben deutsche Eltern und Großeltern getan in der Zeit zwischen 1933 und 1945? Nur selten gab es darauf überhaupt eine Antwort, noch seltener eine ehrliche. Menschen werden hier zum Reden gebracht, die Täter waren. Oder zumindest Mittäter, Mitläufer oder schweigende Zuschauer. Einfach war das nicht. Mehr als zehn Jahre hat es gedauert. Aber das Zuhören hat sich gelohnt. Nicht um die Verbrechen abzuhaken oder gar zu verzeihen. Sondern um zu verstehen, gerade auch wegen des aktuellen Fremdenhasses. So schämt sich der alte Mann, der als Wachmann im KZ Buchenwald Schuld auf sich lud, schämt sich für die Verbrechen der SS. Aber ein junger Mann will ihm die Schande ausreden. Man dürfe doch kein Problem damit haben, für sein Vaterland zu kämpfen. Während ein Alt-Nazi bereut, schnüren Jung-Nazis ihre Stiefel. Die Szene macht auch deutlich, wie aktuell die verhandelten Fragen um Verführung, Verantwortung und Verlust von Menschlichkeit sind.