Die Transformation des „Selbst-Entwicklers“ beginnt bei der eigenen mentalen Software: Bei irrationalen Glaubenssätzen und Klageliedern, die unser Denken dominieren. Um sich nicht von ihnen lähmen zu lassen, ist es unumgänglich, sich dieser automatischer Gedanken bewusst zu werden und sie durch selbstbestimmte zu ersetzen. Es wird immer offensichtlicher, dass die ständig gleichen Denkmuster, die unsere Gefühlswelt und unser Verhalten im privaten und beruflichen Bereich bestimmen, ein Update brauchen, um mit den heutigen Herausforderungen erfolgreich umgehen zu können. Für alle gilt das Gleiche: Wer zum Boss seines Denkens wird, schafft die Voraussetzungen dafür, das innere Spiel gegen die Verstimmtheit zu gewinnen, und wird sich selbst besser führen können. Den Zuschauer*innen werden die pragmatischen Inhalte der Sinn-Philosophie des Selbst-Entwicklers über Mitschnitte aus Seminaren, Vorträgen und in der individuellen Beratung vermittelt und erfahrbar gemacht. Sie sind dabei, wenn die beiden Verhaltenspsychologen mit Sonderpädagogen in Uetersen und Führungskräften in München oder Marseille zusammenarbeiten.
Besonders eindrücklich ist, wenn sich Jens Corssen als der übende Meister in die Natur zurückzieht und eine Nacht unter freiem Himmel im Wald schläft, damit er dort die unmittelbare Verbundenheit mit dem Leben spüren kann. Dieses Abenteuer ist Teil seiner proaktiven Lebensführung, die er im Kontext des sich geborgen Fühlens in der Ungewissheit intensiv erlebt. Denn wer erkennt, dass das Leben ein Synonym für stetigen Wandel ist, also die einzig stabile Konstante im Leben, der entwickelt eine geistig-seelische Widerstandskraft unerwarteten Ereignissen gegenüber. Auch Andrew Bannon stellt sich mit einem 100-Kilometer-Marsch im Großraum München einer selbstgewählten Herausforderung.
Dieses Vorhaben wird durch eine Lungenentzündung gestoppt und er ist darauf angewiesen, sich um seine Gesundung und Regeneration zu kümmern. Er gibt nicht auf, kämpft sich auf der schottischen Insel Colonsay zurück und stellt sich einige Wochen später dem Mammutmarsch bei Kopenhagen. Dabei stößt er an seine körperlichen und geistigen Grenzen, nimmt das allgegenwärtige Risiko des Scheiterns aber mit Humor und Überzeugung auf sich. Inmitten dieser extremen Umstände wird deutlich, was es bedeutet, eine unangenehme Lebenssituation als sinnvolle Lerneinheit zu begreifen und zu nutzen.
Der Film begeistert mit beeindruckenden Naturaufnahmen, bewegenden Momenten und tiefen Einsichten, wie ein erfülltes Leben gelingt. Er macht Mut, Herausforderungen anzunehmen und sich an ihnen zu entwickeln. „Selbst-Entwickler“ ist mehr als nur ein Film – er ist eine Einladung an alle, zu bewussten Bestimmern ihrer Gefühlswelt und ihres Tuns und zu einem mitwirkenden Mitglied der Gesellschaft zu werden.