Es geht um fünf Bilder des Jugendstil-Malers Gustav Klimt, die sich bis zum "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland im Jahr 1938 im Besitz der Familie Altmann befanden und nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs in der Österreichischen Galerie zu Wien verblieben sind. Erst 2006 befindet ein Schiedsgericht, dass die 300 Millionen Dollar teuren Kunstwerke, darunter das weltberühmte Porträt von Altmanns Tante "Adele Bloch-Bauer I", an die in den USA lebenden Nachfahren zurück-zugeben seien. Was für die streitbare jüdische Dame die Rückgabe von erinnerungsträchtiger "Beutekunst" bedeutet, wird von Vertretern Österreichs als schnöder Ausverkauf von Nationalkultur interpretiert. Eigentlicher Verlierer bei diesem Streit ist aber die Kunst selbst, die ihren angestammten Ort der spezifischen Erinnerung und der allgemeinen Reflexion längst verloren hat?