Aus einem Kilo Kaffeebohnen lassen sich 80 Tassen Kaffee gewinnen. Ein Coffee-shop in Berlin, Paris oder Los Angeles setzt damit ungefähr 230 Dollar um. Die Bauern der äthiopischen Oromia-Kaffee-Kooperative erhalten dagegen bloß fünfzig Cent pro Kilo. Die Verkaufspreise werden an den großen Kaffeebörsen in New York und London festgelegt.
Unermüdlich bemüht sich Tadesse Meskela die lange Kette von Zwischen-händlern zu verkürzen, und bietet sein hochqualitatives Produkt auf Messen in Europa und den USA direkt den Röstereien an. Doch auch »Fair Trade« wird einem Entwicklungsland wie Äthiopien nicht ausreichend helfen können.
Der Dokumentarfilm »Schwarzes Gold« zeigt das Netz von Abhängigkeiten in einer Weltwirtschaft, wo reiche Länder ihre Landwirtschaft großzügig subventionieren und dadurch die Preise ? zum Schaden der südlichen Herstellerländer - niedrig halten.
Tadesse Meskela vertritt als Repräsentant der Kaffeebauer-Kooperative Oroma rund 70.000 Farmer in seinem Heimatland Äthiopien, wo einer der besten Kaffeesorten angebaut wird, der Sun Dried Harare. Diese Sorte ist unter Kaffeefreunden auf der ganzen Welt beliebt. Regelmäßig erhält das »schwarze Gold« bei Experten-Verkostungen höchste Punktzahlen. Doch auf den Kaffee-Auktionen in Addis Abeba, London oder New York sinken die Preise seit dreißig Jahren.