Als seine Schwester ihren Cousin heiratet und mit ihrem neuen Ehemann nach Australien zieht, beginnt Shaheen Dill-Riaz' Familie zu zerbrechen. Past Is Present , das über 14 Jahre gedreht wurde und über mehrere Kontinente verstreut ist, ist eine umfassende Dokumentation ihrer Versöhnungsversuche.
2007 geriet der in Berlin lebende bangladeschische Dokumentarfilmer Shaheen Dill-Riaz in einen Familienskandal: Während seines Auslandsstudiums hatte seine Schwester Mitul heimlich ihren Cousin geheiratet. Zum großen Leidwesen ihrer Eltern begann dieses grenzüberschreitende Ereignis die Familie zu zerreißen. Also beschloss Dill-Riaz, zwischen Mitul in Australien, seinem jüngeren Bruder Tutul in den USA und seinen untröstlichen Eltern zu Hause in Dhaka zu vermitteln.
In Past Is Present richtet Dill-Riaz seine Kamera auf sich selbst und seine Lieben und produziert eine umfassende häusliche Saga, die sich über vierzehn Jahre und vier Kontinente erstreckt. Der Filmemacher verfolgt die Reise seiner Eltern vom ländlichen Bangladesch nach Dhaka und die anschließende Wanderung ihrer drei Kinder in weit entfernte Winkel der Welt und untersucht die komplexen persönlichen Folgen der freiwilligen Migration, die hier in all ihren Dimensionen dargestellt werden.
Dill-Riaz verwebt Momente leidenschaftlichen Dramas nahtlos mit Passagen banaler Poesie, wobei seine Handkamera einen transparenten, unaufdringlichen Stil annimmt. Die internationale Erzählung des Films erzeugt einen verblüffenden Kontrast von Texturen und Lebensstilen, kristallisiert aber auch die Kontinuitäten emotionaler und moralischer Werte zwischen den Kulturen heraus. Past Is Present ist eine berührende Studie über die Tyrannei der Distanz und vergegenwärtigt den unsterblichen Kampf zwischen dem Zuhause und der Welt.