Liebe und Zuneigung ändert sich nicht im Alter und Verliebtsein bewirkt die gleichen Gefühlsschwan-kungen und Irrationali-täten, egal ob man 17 oder 45 oder 70 ist. Daran muss sich ein Kinozuschauer erst einmal gewöhnen. Auch im Alter muss mit Sex und Zärtlichkeit noch nicht Schluss sein. Mit ?Wolke 9? rüttelt Regisseur Andreas Dresen (?Som-mer vorm Balkon?) kräftig an gesellschaftlichen Tabus, indem er eine Dreiecks-Liebesge-schichte aus der Genration 60 plus erzählt. Inge geht auf die 70 zu, aber fühlt sich wie 17. Sie hat sich verliebt. Karl wird bald 80. Es ist Leidenschaft. Es ist Sex. Dass ihr das noch einmal passiert, hätte sie nicht gedacht. Sie ist mit Werner verheiratet. Seit 30 Jahren. Sie liebt ihren Mann. Er war immer gut zu ihr. Liebe braucht Zeit. Die haben alle drei nicht mehr...
Mit seinen äußerst mutigen Hauptdarstellern, allen voran Ursula Werner, zeigt Dresen dabei auf gewohnt wirklichkeitsnahe Weise was es bedeutet, im Alter noch einmal neu verliebt zu sein und eine jahrzehntelange Ehe zu beenden. In der Cannes-Nebenreihe ?Un Certain Regard? wurde ?Wolke 9? stürmisch gefeiert. Das Ende, das dieser Film dann findet, überraschend zweifellos, bietet genug Stoff für weitere Diskussionen.
?...von pulsierender Leidenschaft und von großen Gefühlen, die nicht altern.? Der Spiegel
?Einmalig, unvergesslich... Andreas Dresens Film rührt an ein Tabu... und zugleich rührt er.? Stuttgarter Zeitung