Feuerquallen, Algenfelder, riesige Containerschiffe, jede Menge Dreck, unberechenbare Strömungen und 16 Grad kaltes Salzwasser. Die 33 Kilometer vom englischen Dover nach Calais an der französischen Küste gelten als Mount Everest der Langstreckenschwimmer. Seit 1994 steht der Weltrekord von Chad Hundeby im Solo-Kanalschwimmen: Sieben Stunden und siebzehn Minuten lautet die magische Marke.
Eine kleine Badekappe inmitten blaugrauer Fluten. Dick mit Fettcreme eingeschmiert macht sich Marathonschwimmer Christoph Wandratsch daran, den Ärmelkanal-Rekord zu brechen. Ein Vorhaben, dass absolute Höchstleistungen von ihm und seinem Körper fordern wird - Verlauf ungewiss. Der Kanal ist tückisch. Viele, die sich aufgemacht haben, mussten kurz vor Erreichen der anderen Seite aufgeben. Ihre Körpertemperatur war zu weit abgesunken, die Kräfte verbraucht, das Wetter zu schlecht.
Unendlich viel Disziplin und ein stoischer Wille sind die Voraussetzung. Monat für Monat, Tag für Tag, Stunde um Stunde hartes Training, gefolgt von schier unermesslichen Strapazen. Warum tut sich ein Mensch so etwas an? Jörg Adolph und sein Kameramann Luigi Falorni erzählen in faszinierenden Bildern die Geschichte einer mythischen Wasserstrecke. Erkundungen auf dem Gebiet der Passionen.