Inga ist eine junge Frau, die im Osten wohlbehütet bei ihern Großeltern aufgewachsen ist und nun ein ruhiges Leben als Bibliothekarin führt. Eines Tages tauch in ihrer Bücherei ein Literaturprofessor aus Konstanz auf, der mehr über ihre angeblich in der Ostsee ertrunkenen Mutter weiß, als ihr lieb ist. Die Großeltern schweigen sich aus und vertreten nach wie vor die Version, die Mutter sei umgekommen. Nur zögerlich vertarut Inga sich dem Fremden aus dem Westen an und merkt sehr bald, dass sich hier Abgründe einer verworrenen Geschichte auf tun, die sie am liebsten nicht wissen will. Aber natürlich siegt die Neugier und sie begibt sich mit dem geheimnisvollen Literaten auf die Spuren ihrer Eltern. Für den Zuschauer wird es eine Reise in die deutsche Vergangenheit. Von Christian Schwochow geschickt filmisch durch verschiedene Erzählebenen verwoben, gibt es überraschende Wendungen. Schwochow hat das Drehbuch mit seiner Mutter zusammen geschrieben, die in der DDR lebte. Es liegt sicherlich auch an dieser Zusammenarbeit, dass Novemberkind einen klischeefreien Blick auf unsere jüngste deutsche Geschichte wirft. Hervorragend besetzt, ist es einer der ganz besonderen deutschen Produktionen, die man auf gar keinen Fall verpassen sollte.