In berührenden, traumhaften Bildern wird vom anspruchslosen Leben in einer herausfordernden
Landschaft erzählt
Es sind die Glücksmomente des Cinephilen, wenn plötzlich Kino mehr ist als Story,
schöne Bildwelt oder intellektuelle Montagearbeit. Tulpan des aus Kasachstan stammenden
Sergey Dvortsevoy ist ein solcher Mikrokosmos, der seine sinnliche Fülle in
jeder Einstellung vor dem Zuschauer entfaltet.
Asa, der Junge auf Brautschau, hat nach Beendigung seines Militärdiensts nur ein
Ziel: Er will Schafhirte werden. Doch die Regeln der Steppe sind klar: Ohne Frau,
keine Schafe. Frauen sind in der Gegend rar ? und es ist die geheimnisvolle Tulpan,
um deren Hand er anhält, und die dieser liebevoll erzählten Tragikomödie aus Kasachstan
ihren Namen gibt.
Als sie ihn wegen seiner abstehenden Ohren nicht haben will, ist er verzweifelt. Es
bleibt ihm nämlich nichts anderes übrig, als weiterhin in der Jurte seiner Schwester
zu leben. Sein Schwager Ondas ist wenig erfreut über den Dauergast und lässt es ihn
auch spüren. Nur widerstrebend zeigt er Asa die Kniffe und Tricks, die ein Schafhirte
in der kargen Steppe zum Überleben braucht. Und als immer wieder junge Lämmer
verenden, hat er andere Sorgen,