Ein bestechender, beeindruckender, tief menschlicher Film mit einere berauschenden
Bildsprache. Geschichte eines Landarztes in der Weite der Steppe, so als sei sie die Ödnis dieser Welt.
Ein Film vom Enkel des großen Mikhail Kalatozov, dem einzigen Russischen Regisseurs der je eine Palme d'Or in Cannes gewann. Wild Field erzählt die Geschichte eines jungen Arztes namens Mitya, der in die Kasachische Steppe geschickt wird.
Ein entlegenes Dorf, 200 Kilometer von Alma-Ati entfernt, wird zu seinem neuen zu Hause. Die heimischen Dorfbewohner beginnen sich an Mitya zu wenden, nicht nur um fachlichen Rat einzuholen, sondern Sie teilen auch alltägliche Probleme und
Unglück mit ihm. Der Protagonist sehnt die Ankunft seiner Verlobten herbei. Doch als sie kommt wird klar, dass sie nicht gekommen ist, um zu bleiben. In bestechend ruhigen und weiten Bilder werden anhand der Geschichte die Grundlagen menschlicher Existenz erkundet.
Der Film zitiert oft das sowjetische Kino der klassischen Zeit, in der Mutter Erde
und Mütterchen Russland in eins verschmolzen. Dazu passt: die Tochter der
Steppe, die auftaucht und dem Doktor den Kopf verdreht, ist real und phantastisch zugleich. Die Erotik ist eine Meisterin aus Russland. Nur in dieser weiten Landschaft können solche wild-poetische Geschichten entstehen, die zugleich die Orientierungslosigkeit der russischen Gesellschaft heute mitreflektieren.