Eine Dachwohnung, ausgestattet mit dem Nötigsten und einem großen Spiegel: Hier wird die Jüdin Luisa von ihrem Ehemann Karl versteckt. Niemand darf von ihrer Existenz etwas erfahren, denn München wird von den Nationalsozialisten regiert. Eines Tages bleiben Karls Besuche aus, dafür steht eine Unbekannte vor der Tür. Die beiden Frauen entdecken in dem Spiegel einen Weg, der Enge des Raumes zu entfliehen.
KRITIK: Draußen knallen die Stiefel auf dem Asphalt, Menschen werden verschleppt. "Das Zimmer im Spiegel" spielt in München während der NS-Zeit. Die Jüdin Luisa versteckt sich in einem Zimmer, darf sich durch keinen Laut verraten und bewahrt sich nur durch Bücher vor dem Nervenkollaps - bis eine Unbekannte zu ihr kommt und die Grenze zwischen Realität und Phantasie verwischt. Rudi Gaul (Regie/Buch) wagt ein ambitioniertes Kammerspiel, für das man aber etwas Geduld mitbringen muss (SZ)