Kelly Reichardt, die mit ihrem Film "Old Joy? einen Festivalerfolg landete, zeigt in ihrem neuen Film, wie schnell der soziale Abstieg ohne Geld und ohne festen Wohnsitz vor sich geht.
Wendy and Lucy ist ein Film über das Leben am Rande, über den ungewollten Abstieg und über die schnell greifenden Mechanismen der Ausgrenzung. Eigentlich will die junge Frau Wendy arbeiten. Sie hat noch einen alten Wagen, ein paar Dollar und ist auf dem Weg nach Ketchikan, Alaska, wo sie Arbeit zu finden hofft. Offensichtlich lebt sie allein mit ihren Hund Lucy und ohne stabile Kontakte. Aus Geldnot im Auto schlafend wird sie eines Morgens rüde geweckt, und von da an ist Wendy einer Serie von Unfällen ausgesetzt, die sie ins Abseits driften lassen: Ihr Auto springt nicht mehr an, ein minimaler Diebstahl im Supermarkt bringt sie in Haft und - für sie schlimmer als alles andere - sie verliert Lucy aus den Augen. Gegen ein Bußgeld entlassen, muss sie die Nacht im Wald verbringen, wo sie mit einem Psychopathen konfrontiert wird. Ein von der Kritik gefeierter Film.