Die Verfilmung des dritten Romans aus Stieg Larssons Millennium-Trilogie wechselt das Genre vom Krimi zum politischen Agenten- und Justizthriller. Vergebung (Luftslottet som sprängdes, 2009; zu deutsch: Das Luftschloss, das gesprengt wurde) bildet mit Verdammnis eine inhaltliche Einheit und setzt dort ein, wo Teil 2 endet: Lisbeth hat den Kampf mit ihrem Antagonisten, dem Mafioso und außer Kontrolle geratenen Geheimagenten Zalachenko, schwer verletzt überlebt und liegt nun quasi Tür an Tür mit ihrem Erzfeind in einem Krankenhaus. Sie ringt um ihr Leben, in physischer wie auch in juristischer Sicht, denn öffentlich wird sie nun des Mordversuches an Zalachenko bezichtigt. Mikael Blomkvists Bemühungen, Lisbeth zu entlasten - und zugleich Material für eine Sonderausgabe seines Millennium-Magazins zusammenzutragen - werden zunehmend organisiert behindert. Der Fall Salander ist nämlich zu einem Politikum geworden, und bestimmte Kreise der schwedischen Sicherheitspolizei fürchten um die Enttarnung ihrer schon dreißig Jahre zurückliegenden Methoden und Aktivitäten. So verschiebt sich der Fokus des Films hin zum Polit- und Agententhriller und zum Ende hin sogar zum Gerichtsfilm: Denn die Sprengung des Luftschlosses aus kriminell-verselbstständigtem, vorauseilendem Beamtengehorsam, vermeintlicher Staatstreue und begangenen Verbrechen im Namen eines höheren Wohls erfolgt im Gerichtssaal. (nach critic.de)