Die Schule ist für den 6-jährigen Yusuf, der mit seinen Eltern fast isoliert in den Wäldern Anatoliens lebt, eine Qual. Geborgenheit findet er nur bei seiner Familie und durch sein inniges Verhältnis zur Natur. Doch als ein geheimnisvolles Bienensterben die Existenz der Imker bedroht, beschließt sein Vater, seine Bienenkörbe in einem schwer zugänglichen, gefährlichen Teil des Gebirges aufzustellen. Als er nicht zurückkehrt, macht sich Yusuf auf, den Vater zu suchen... Semih Kaplanoglu ist in der Kindheit angekommen, mit seiner rückwärts erzählten Trilogie. Mit Bal (Honig) endet die Geschichte des Protagonisten Yusuf, die der türkische Regisseur mit Yumurta (Ei) 2007 und Süt (Milch) 2009 zu erzählen begann. An der Schwarzmeerküste, im äußersten Nordwesten der Türkei, fand Kaplanoglu in den majestätischen Wäldern dieser unzugänglichen Region eine Naturbühne, die ihresgleichen sucht. Hier, wo kein Lärm das leise Summen der Bienen übertönt, entdeckt der Junge, der später als Jugendlicher zum Dichter werden wird, zunächst die Poesie der Natur - eine Poesie ohne Worte, jedoch voller eindrucksvoller Bilder. Man taucht in diese Bilder ein und wird schnell von ihnen für einen ganzen Tag gefangengenommen.