Eine Frau auf einem weiten Bild. Sie sieht aus wie eine leicht schwankende Vogelscheuche. Schwarz gekleidet. In der Hand eine Flasche. Was ist ihr widerfahren? Greta, 40, Architektin, Mutter eines zwölfjährigen Sohns, getrennt lebend, verliert ihren Job. Sie beginnt in einem Callcenter zu arbeiten, wird aber schon bald wieder gekündigt. Sie versucht mit aller Kraft, sich nicht unterkriegen zu lassen, fängt an zu trinken und treibt durch die Stadt zwischen Anpassungsdruck und Widerspruchsgeist. A Woman Under the Influence in Berlin zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Im sogenannten neuen Berlin, von den Brachen hin zu den Townhäusern. Im globalisierten, flexiblen Kapitalismus. Im Post-Feminismus. Mit dem jeweils dazugehörigen Vokabular: Theorie-Bruchstücke, Floskeln, Modeworte, Zitate. Eine Frau mit einer Vision, vom urbanen Raum, von sich, von ihrem Beruf, von ihrem Leben mit ihrem Kind. Doch die Verhältnisse sind nicht so. Ein schmerzhaft treffendes Portrait über Verlierer und Gewinner, eine Frau, die sich nicht unterkriegen lassen will in Zeiten der Krise, von Träumen und Realitäten, von Turanskyj realistisch-komisch in Szene gesetzt - und doch schmerzhaft wie die Realität. Einer der schonungslos-gesellschaftskritischsten Filme dieses Jahres, erfrischend anders.