Was haben ein Arzt, ein Informatiker, ein Extremsportler und ein Didgeridoo-Hersteller gemeinsam? Zugegeben, die Frage könnte der Beginn eines schlechtes Witzes sein. Dennoch ist sie berechtigt, zumindest in der Dokumentation "Keep Surfing". Im Berufsleben teilen sie sich nichts, privat ist ihnen aber die Freude nach dem Surfen gemein. Diese Freude ist für viele beinahe schon eine Sucht - morgens, abends oder sogar nachts in voller Neopren-Montur mit einem Board im kalten Eisbach surfen. Regisseur Bjoern Richie Lob portraitiert anhand von sechs Eisbach-Surfern (Dieter Deventer, Walter Strasser, Quirin Rohleder, Florian Kummer, Elijah Mack, Gerhard Schlegel) eine Münchner Subkultur, die zwar jedem bekannt, aber nicht jedem zugänglich ist. Denn die Surferszene ist auch hier eine verschworene, sympathische Gemeinschaft. Ganz nebenbei zeichnet Lob, der vor zehn Jahren wegen des Eisbachs von Köln nach München zog, ein Bild einer Stadt, die mehr zu bieten hat, als die üblichen Klischees von Bier, Brez'n und Weißwurst.