Der Cannes-Gewinner 2010. Uncle Boonmee leidet an Nierenversagen. Seine letzten Tage will er auf seinem Landgut im Nordosten Thailands verbringen, umgeben von Verwandten und Freunden, die ihn lieben. Dort taucht plötzlich der Geist seiner verstorbenen Frau auf, um für Boonmee zu sorgen. Auch sein lange verschollener Sohn kehrt zurück - in Gestalt eines Affen. Nachdem Boonmee über die Ursachen seiner Krankheit nachgedacht hat, bricht er mit seiner Familie zu einer Reise durch den Dschungel auf. Die endet in einer geheimnisvollen Berghöhle - dort, wo Boonmees erstes Leben begann.
Uncle Boonmee erinert sich an sein früheres Leben ist der bislang zugänglichste Film, den Weerasethakul gedreht hat. Seine hypnotisierenden Sequenzen wirken nicht zu lang oder zu langsam, sondern funktionieren wie meditative Stillleben. Die Hell-Dunkel-Kontraste benutzt Weerasethakul nicht nur ganz bewusst, sie sind eigene Gebilde. Wenn er seine Geschichten und Charaktere miteinander verwebt, lässt Weerasethakul nie ein Rätsel zu viel entstehen. Er hat eine neue Poesie des Films geschaffen. Sie ermöglicht es dem Betrachter, sich zwischen der modernen Bildersprache der Kinopioniere und der traditionellen Bildersprache der fernöstlichen Kunst hin und her zu bewegen.