Die erfolgreiche Musikprofessorin Helen führt eine glückliche Ehe, hat eine aufgeweckte Tochter und einen intakten Freundeskreis. Die Diagnose Depression trifft die Familie aus heiterem Himmel. Ashley Judd verkörpert glaubwürdig die von innerer Zerrissenheit und depressiven Schüben getriebene Helen. Dabei ist es der herausragenden Inszenierung der deutschen Regisseurin Sandra Nettelbeck zu verdanken, dass dieses komplexe Thema auf der Leinwand so eindrucksvoll funktioniert. Sie zeigt nicht nur die Innenperspektive der Betroffenen, sondern richtet den Blick auch auf die gesamte Konstellation, zeigt den Ehemann und ihre Tochter, die einer enormen Belastungsprobe ausgesetzt sind. Das beeindruckende Schauspiel lässt die hilflose Verzweiflung der Betroffenen und ihrer Angehörigen spürbar werden, die sie jeder Sicherheit beraubt. Ein herausfordernder Film über die Abgründe der Psyche: einfühlsam, erschreckend, aber auch hoffnungsvoll.