"Metropolis" gilt zu Recht als Meilenstein in der Filmgeschichte. Tausende von Komparsen traten auf, und die Tricktechnik übertraf alles bis dahin Gesehene. Ohne die heute zur Verfügung stehenden technischen Mittel filmte Fritz Lang Häuserschluchten zwischen Wolkenkratzern, in denen es von Autos, Zügen und Flugzeugen wimmelt. Die gigantischen Dimensionen täuschte er beispielsweise durch Spiegeleffekte vor (Schüfftan-Verfahren). So entstanden überwältigende expressionistische Bilder. In der Zukunftsstadt METROPOLIS, deren Glanz und Reichtum von unterirdisch lebenden Proletariermassen geschaffen wird, entfesselt ein dämonischer Wissenschaftler einen Sklavenaufstand, indem er einen weiblichen Maschinenmenschen als Agitator benutzt. Die Revolte endet in Maschinenstürmerei, führt jedoch zur Versöhnung von Arbeiterklasse und Oberschicht. Fritz Lang verbindet in seinem Stummfilmepos Motive des deutschen Expressionismus mit technischer Utopie und politischer Spekulation. Filmästhetisch ein virtuos durchkomponiertes Licht- und Schattenspiel, das durch Montagerhytmus und architektonische Phantasiefülle fesselt, zeitgeschichtlich ein Kommentar zur Sozialpsychologie der Weimarer Republik. Noch fehlen die Szenen, die Paula Félix-Didier erst 2008 in Buenes Aires gefunden hatte. Es enthält bis dahin verschollene Szenen in einer Gesamtlänge von 700 Metern bzw. 25 Minuten aus "Metropolis". Nun soll versucht werden, die neu entdeckten Sequenzen, die sehr verkratzt sind, zu restaurieren und den Films wiederherzustellen.