Seit 30 Jahren steht die Urne Sergejs auf dem Schrank von Eugen in Paris, weil sich seine vier Söhne nicht über die Beisetzung einigen können. Als Urenkel Boris versucht das Ganze in die Hand zunehmen, stößt er auf eine Familiengeschichte, die das 20. Jahrhundert plastischer macht als jedes Geschichtsbuch. Der Urenkel wird in einen Strudel menschlicher Abgründe gezogen, in dem er versucht seine zerstrittene Familie wieder zu einen. Sergej in der Urne schlägt den Bogen von der Russischen Revolution bis ins 21. Jahrhundert und erzählt die Geschichte von drei Generationen einer weit verstreuten, europäischen Familie. Im Zentrum steht der schillernde Sergej Stepanowitsch Tschachotin (1883-1973), Mikrobiologe, Wissenschaftler von Weltruf, Freund Einsteins und Pawlows, aber auch Revolutionär, Antifaschist, Pazifist und Frauenheld - ein Leben, das die Familie ganz verschieden interpretiert.KRITIK: "Passt ein ganzes Jahrhundert in ein Menschenleben? Kann eine einzige Biografie die Gipfel und Abgründe dieser monströsen Jahrzehnte widerspiegeln? - Unmöglich, denkt man. Dann
sieht man diesen Film." (Spiegel Online) Bester Dokumentarfilm Dokfest München 2010