Sich verlieben, heiraten, Kinder kriegen, eine Familie mit intaktem Freundeskreis sein ? und dann die Scheidung. Viele Beziehungen laufen nach diesem Schema ab. Francois Ozon ?Acht Frauen?, ?Swimmingpool?) hat diese Stationen einer Ehe für seinen neuen Film ?5 x 2? verdichtet ? allerdings erzählt er sie in umgekehrter Reihenfolge.
Das Ende also zuerst. Förmlich und steif geht es beim Scheidungsrichter zu, der Marion (Valeria Bruni-Tedeschi) und Gilles (Stéphane Freiss) die entsprechenden Paragrafen zur Auflösung des Ehevertrages und der damit verbundenen Pflichten hinsichtlich der Erziehung des gemeinsamen Sohnes vorbetet. Doch seltsam, so ganz können die geschiedenen Eheleute wohl doch nicht voneinander lassen. Lässt sich da noch was retten? In einem Hotelzimmer teilen sie noch einmal das Bett, was vielleicht doch kein so guter Gedanke war. Sie nämlich will nicht, er nimmt sie schließlich mit Gewalt. Ein verstörendes Ende einer Beziehung. Ein verstörender Anfang für einen Film.
Wer die beiden sind, vor allem wie sie sind, darüber geben die vier folgenden Episoden vom Treffen mit Freunden, der Geburt des Sohnes, der Hochzeit und den Umständen des Kennenlernens nun genauere Auskunft. Was es nicht gibt sind Gründe, die eventuell zum Scheitern der Ehe geführt haben könnten.
?5 x 2? erzählt auch ohne große Worte und bedeutungsschwangere Dialoge sehr viel über die Ängste, Missverständnisse und Verletzungen, aber auch die Momente von Glück, Sehnsucht und Lust. Grandios ist dabei die Darstellung von Valeria Bruni-Tedeschi, die ihrer Figur die nötige Stärke, aber auch die große Verletzlichkeit glaubhaft verleiht. Stéphane Freiss wiederum überzeugt in seiner maskulinen, gleichzeitig aber auch zurückgezogenen und geheimnisvollen Darstellung.