Ein bewegender und zärtlicher Film, der Erinnerungsarbeit an ein erfülltes und reiches Leben leistet. Nachdem sich bei David Sievekings Mutter Gretel seit dem Jahr 2005 die Anzeichen für eine Demenz-Erkrankung gehäuft hatten, erfolgte drei Jahre später die Diagnose Alzheimer. Seitdem wird sie von ihrem Mann Malte, einem emeritierten Mathematik-Professor, gepflegt, der eigentlich vorgehabt hatte, den Ruhestand für die Fortsetzung seiner Forschungen zu nutzen. Doch es kam anders. Als Malte nun für einige Zeit in die Schweiz will, um sich einmal zu erholen, erklärt sich David Sieveking bereit, in der Zeit die Betreuung seiner Mutter zu übernehmen. Begleitet von seinem Kameramann dokumentiert der Regisseur die Schwierigkeiten des alltäglichen Zusammenlebens und zeigt die Belastung, die solch eine Erkrankung für alle Beteiligten darstellt. Zugleich aber ist der Film auch ein von Liebe und Zuwendung geprägtes Portrait einer ungewöhnlichen Frau und einer Familie, die langsam Abschied nehmen muss von einem geliebten Menschen.