Im Jahr 2011 kann man sich Submarine sehr gut als den dritten Coming-of-Age-Film seines Teenagerlebens ansehen. Aber auch, wenn man z.B. "Harold and Maude" als den seither nie wieder gesehenen Klassiker noch in bester, aber verschwommener Erinnerung hat und sich seither bei keinem Umzug von der Taschenbuchausgabe vom "Catcher in the Rye" trennen konnte, funktioniert dieser Film als smarter Wiedereinstieg in das Genre. Denn Oliver Tate, der Held aus Submarine, ist ein überzeugend durchgeknallter Teenager. Er lebt mit seinen Eltern in der beige-braunen walisischen Provinz - und spinnt. Seine Spinnereien um Jordana, seine erste Liebe, die im Klassenzimmer schräg hinter ihm sitzt, sind einerseits so unglaublich und todessüchtig, wie es nur die erste Liebe sein kann. Als Kind seiner Zeit ist sich Oliver andererseits halb bewusst, dass seine Gefühle vielleicht nur ein Wiederaufguss der Liebesbeziehung seiner Eltern sind. Oder der ersten Liebe seiner Mutter zu dem Esoteriker-Freak und Immer-noch-Nachbarn Graham? Oder ist seine Liebe zu Jordana doch dieses unkopierbar-ozeanische Gefühl, das ihn zuweilen eins werden lässt mit den Sonnenuntergängen am Strand - während all die berufstätigen Erwachsenen um ihn herum die echten Spinner sind?