In Caroline Links Filmen geht es stets um ein Entrinnen und, behutsam dargestellt um ein Gewinnen. Während vor allem Frauenfiguren in ihren Filmen NIRGENDWO IN AFRIKA, JENSEITS DER STILLE oder auch IM WINTER EIN JAHR im Vordergrund stehen, geht es hier um eine reichlich späte Familienzusammenführung zwischen Vater und Sohn.
Der 17-jährige Ben besucht seinen Vater Heinrich in Marrakech, wo dieser gerade an einem internationalen Theaterfest teilnimmt. Sein Vater ist Ben ebenso fremd wie zunächst seine neue Umgebung. Mit jugendlicher Verve und einiger Naivität stürzt sich Ben in dieses Marokko. Hier entdeckt er, sich selbst überlassen, die Welt. Währenddessen verliert der Vater seine Coolness, weil er sein Tourneeprogramm über den Haufen werfen und stattdessen den ihm so unbekannten Sohn aus marokkanischen Bergdörfern herausholen muss – und zugleich bleibt dieser nicht grundlos selbstbewusste Seelenkoloss von Mann durchaus er selbst. Alte Wunden reißen auf und neue Konflikte entstehen. Nur langsam beginnt er das Land um sich wahrzunehmen und vor allem seinen Sohn.