Als in der Deutschen Röhren AG riesige ? den Bedarf für 40 Jahre deckende ? Mengen Schreibpapier angeliefert werden und sich herausstellt, dass Einkaufsdirektor Heinrich Lohse dies veranlasste, um einen Mengenrabatt auszuhandeln, wird dieser in die Frühpensionierung geschickt. Nun glaubt er, das in 37 Berufsjahren erworbene Organisationstalent im Haushalt einsetzen zu müssen ...
Auch der zweite abendfüllende Film Loriots ist eine bis ins Detail ausgefeilte, mit guten Beobachtungen und originellen Einfällen gespickte Komödie über Missverständnisse im Alltag, in diesem Fall speziell über die Kommunikationsschwierigkeiten mit Männern im Vorruhestand. Wieder einmal schaut Loriot humorvoll hinter die Fassaden der gutbürgerlichen Spießer. Dabei geht es ihm wohl gar nicht um Gesellschaftskritik, sondern ganz einfach um Komik. Loriot verfügt über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe, und es gelingt ihm auch, die so gewonnenen Ideen in urkomische Episoden umzusetzen. Sein besonders feines Sprachgefühl ist ein wesentlicher Teil dieser Begabung.
Was ich an Loriot mag, ist seine Intelligenz. Was ich am meisten an seinem Werk bewundere, ist die Art, wie gut alles gemacht ist ? wie gut es gearbeitet ist, hätte ich beinahe gesagt, als wäre er ein Handwerker, ein Goldschmied etwa ?, und meine damit nicht einen Oberflächenglanz, sondern das wohldurchdachte, das durch und durch Ausgetüftelte, das mit Raffinement und größter Sorgfalt Erzeugte seiner Produktion. (Patrick Süskind in "Loriot", Diogenes Verlag, Zürich 1993)