Ein ergreifender Beitrag zum brisanten Streitthema Sterbehilfe. Durch sein Fenster sieht ein Mann auf die galicische Atlantikküste in Nordspanien. Seit einem Badeunfall ist Ramón vom Kopf ab vollständig gelähmt. Nahezu bewegungslos liegt er in seinem Bett und hängt von der Fürsorge seiner Familie ab: Seinen eigenen Körper empfindet er nur noch als Gefängnis. Seit langem quält ihn der Wunsch, seinem Leben ein Ende zu setzen. In dieser Phase treten zwei Frauen in sein Leben: Rosa , ein Mädchen aus dem Dorf, versucht ihn zu überreden, sein Dasein lebenswert zu finden; die ebenfalls kranke Julia, eine Anwältin aus Barcelona, will seinen Fall bis vor die höchsten Gerichte bringen.
Mar Adentro (Das Meer in mir) erzählt von einem langen Kampf um ein selbstbestimmtes Sterben und beruht auf einer authentischen Geschichte: 25 Jahre lang versuchte der nach einem Badeunfall vollständig gelähmte Galicier Ramón Sampedro seine Vorstellung vom eigenen menschenwürdigen Tod vor spanischen Gerichten durchzusetzen. Nach dem Scheitern aller legalen Wege nahm er sich am 12. Januar 1998 mithilfe einer Freundin das Leben und zeichnete sein Sterben mit der Videokamera auf. Javier Bardem verkörpert weit über die aufwändige Maskenarbeit hinaus einen energiegeladenen, sarkastischen und liebenswerten Menschen, dessen Lebenskraft im seltsamen Kontrast zu seinem zähen Kampf um den eigenen Tod steht. Ein menschlicher Film zwischen Lebenstrieb und Sterbehilfe, der von der Vielzahl kleiner Momente und nicht von großen Effekten lebt: kein Pamphlet zur Sterbehilfe, sondern ein Film, der auf fast paradoxe Weise Lebensmut vermittelt.