Eine filmische Lektüre des Romans von Max Frisch.
Radikal und poetisch: eine faszinierende neuartige Form von Literaturverfilmung - und eine Liebeserklärung an die Frauen.
Walter Faber besucht seine Geliebte Ivy in New York - und trennt sich von ihr. Auf dem Schiff, das ihn nach Europa zurückbringen soll, begegnet er Sabeth. Sie treffen sich wieder in Paris, gehen zusammen auf Reisen und werden ein Liebespaar. Am Meeresstrand von Akrokorinth wird die junge Frau von einer Schlange gebissen und stirbt zwei Tage später in einem Athener Spital. Dort begegnet Faber seiner ehemaligen Verlobten Hanna, die er seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hat.
Faber selber kommt im Film nicht vor. Er ist es, der die drei Frauen sieht, beobachtet und filmt, und der später mit Sätzen aus dem Buch seine eigenen Bilder beschreibt.
Walter Faber ist die Hauptfigur von Max Frischs weltberühmtem Roman "Homo faber", der 1991 von Volker Schlöndorff schon einmal verfilmt worden war (zum Vergleich ebenfalls im Festivalprogramm). Richard Dindo ging anders vor. Er hat das Buch dokumentarisch und gleichzeitig fiktionalisiert verfilmt. Gekonnt hat er den Stoff verdichtet und auf die Frauenfiguren fokussiert. Dindo zeigt das Geschehen aus Fabers Perspektive, als würde dieser selber filmen. Unsichtbar bleibend spricht Faber über die Frauen und seine Beziehungen zu ihnen - in Worten aus Frischs Roman.