Eine sensible Hommage an einen Künstler, der seine Sehnsucht nach Freiheit, Identität und Heimat in einem von den Stürmen der Geschichte gebeutelten Land im Umbruch immer wieder in seinen Skulpturen zum Ausdruck bringt.
Die Bronze macht sich keine Gedanken u¨ber Kommunismus oder Demokratie, sagt der 60-jährige Bildhauer Vladimir Metani in Albanien. In der Auseinandersetzung mit Freiheit und Kunst in der Diktatur und im heutigen Albanien stellt sich der Künstler den Fragen von Identität, Familie und Heimat und formt Figuren, die vor Anspannung "schreien", wie er sagt.
Auflodernde Flammen, Staub und Asche - in einer archaischen Bronzegießerei im Herzen Tiranas, Albanien, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Pu¨nktlich zum hundertsten Jubila¨um der Unabha¨ngigkeit soll ein Denkmal von Staatsgru¨nder Ismail Qemali fertiggestellt werden. Der 60-jährige Bildhauer Vladimir Metani und seine Assistenten arbeiten Tag und Nacht an der 4,5 Meter hohen Statue, so wie sie ab 1971 alle Statuen von Enver Hoxha, Vladimir Lenin oder Josef Stalin hergestellt haben.
Metani hat sich in Jahren stillen Widerstands durch die eigene Kunst vom Staatssystem befreit. Er formt expressive, an die albanische Mythologie angelehnte Skulpturen als Kritik gegen die real sozialistischen Monumentalbilder, welche die Diktatur einst bei ihm in Auftrag gab.