Porok Karpo heißt die Musikformation um den Sänger und Tibet-Aktivisten Loten Namling. Das bedeutet "Weiße Krähe", also quasi das Gegenteil von "Schwarzes Schaf". Hier ragt einer aus der Masse heraus und erhebt seine Stimme, nicht leise und vorsichtig, sondern mit voller Kraft und geradeheraus: Loten Namling singt tibetische Freiheitslieder, jene Lieder, die in Tibet selbst nicht gesungen werden dürfen. Doch so wie hier hat man sie noch nirgendwo gehört. Denn sie kommen daher im Sound-Gewand eines durch und durch westlichen Alternative Rock! Der Schweizer Gitarrist und Musikproduzent Patrick Lerjen hat dabei geholfen, diesen ausdrucksvollen Sound-Mix aus asiatischen Melodien und rockigen Arrangements zu kreieren und mit den bekannten Profimusikern Mik Keusen (Piano), Philipp Moll (Bass) und Muso Stamm (Drums) hat die "Weiße Krähe" ihre perfekten Mitstreiter gefunden. So entstand nicht nur eine faszinierende Fusion zweier Musiktraditionen, sondern auch eine perfekte Allegorie für das Dasein tibetischer Exilanten, die ihr kulturelles Erbe im Herzen bewahren müssen, da sie es nicht in ihrer Heimat leben können.
Um auf die unerträglichen Selbstverbrennungen in Tibet aufmerksam zu machen, hat sich der in Bern lebende Loten Namling vor zwei Jahren zu einer Reise quer durch die Schweiz aufgemacht - zu Fuß, und einen Sarg hinter sich herziehend, als Symbol. Begleitet wurde er dabei von dem Dokumentarfilmer Dodo Hunziker, dessen daraus entstandener Film TIBETAN WARRIOR auch im Rahmen des Konzerts zu sehen ist (siehe auch Sektion Horizonte Filmpreis).