Es sah schon so aus, als sei alles vorbei für ihn. Sogar von seinem Posten als Nachtwächter auf dem Schrottplatz, für den der nicht mehr so junge Tonio angeheuert war, wird er entlassen. „Sie haben meinen Ersatz wohl gleich mitgebracht“ – herrscht er den Vorarbeiter an, als er den kläffenden Hund auf der Laderampe seines Autos sieht. Doch Tonio hat Glück. Alsbald trifft er einen alten Bekannten, der ihm einen neuen Job anbietet. Mit einer Hand voll anderer Gelegenheitsarbeiter soll er auf einer 200 Kilometer langen Straße zwischen zwei Orten den gelben Mittelstreifen auffrischen. Eine öde Arbeit – oder eine philosophische? Schließlich ist die schnurgerade Linie auch so etwas wie eine Leitlinie und steht metaphorisch für den Lebensweg. Und so schreitet die kleine Gruppe auf ihrem Weg durchs Land auch die eigenen Erinnerungen und Sehnsüchte ab, Kilometer für Kilometer. Ein besinnlich-meditativer Film mit viel inneren Dramatik. Es scheint, als sei dieser Job auch für alle eine neue Chance, zur Besinnung zu kommen. Auch für Tonio, der seine Truppe besonnen durch die Gefahren dieser Reise bringen muss und dadurch sich selbst wieder ein wenig näher kommt. Mit der Zeit können wir die Geschichten dieser scheinbaren „Versager“ immer deutlicher sehen und die persönlichen Schicksale hinter den verschlossenen Mienen immer besser erkennen.
Publikumspreis