Beeindruckend vielschichtiger Film über einen Jungen, der versucht, sich selbst zu finden und mit der Kontrollsucht seiner Mutter kollidiert.
Junior lebt mit Bruder und Mutter in Caracas. Er hat einen Traum, möchte anders sein, doch das weckt das Misstrauen der Mutter, die in ihm nur eine Last sieht und ihn auf Macho trimmen möchte.
Die venezolanische Regisseurin Mariana Rondón beschreibt ein Stück venezolanischer Wirklichkeit auf sehr authentische, schier dokumentarische Art: der Moloch Stadt, die ärmlichen Verhältnisse, das hoffnungslose Strampeln einer alleinstehenden Mutter und die Sehnsüchte eines Knaben, der nicht verstanden wird. Seine Identität, seine Entwicklung und sein Befinden werden sabotiert, amputiert. Nichts wird beschönigt. Ein Film auch über Macho-Verhältnisse in Venezuela, verlorene Liebe und erstickte Hoffnungen.