In einen indigenen Stamm im Amazonasgebiet hineingeboren, hat Anderson schmerzhafte Initiationsriten kennengelernt. Nun wohnt er mit seiner Schwester und deren kranker Tochter in der Großstadt Manaus, hat ein Handy, arbeitet in verschiedenen Jobs und muss sich den Herausforderungen zwischen modernem Leben und dem Glauben der Schamanen stellen. Für ihn stoßen die beiden Welten täglich zusammen: Wenn seine Nichte geopfert werden soll, ihm ein mythisches Monster in Menschengestalt erscheint oder er in einem Nachtclub bei Doom Metal einen One-Night-Stand kennenlernt. Der Schamane plant die Vollziehung eines weiteren alten Rituals an Anderson, ohne dass der nach Meinung des Heilers für immer verloren wäre.
In starken Bildern und zu elektronischer Musik erzählen die Regisseure Sérgio Andrade und Fábio Baldo von einem Wanderer zwischen zwei Welten. Die eine, bedrohte lebt von Mythen und Legenden und verhallt in dem wenigen Raum, den die weißen Eroberer ihr gelassen haben, die andere ist laut und anstrengend – aber vielleicht kann sich Anderson in ihr besser entfalten. Ohne didaktisch zu sein, malt der Film ein träumerisch-dokumentarisches Porträt einer verschwindenden Kultur.