Lampedusa - die Schönheit des Landes, die Weite des Meeres. Bis vor einigen Jahren war Lampedusa nur der Name einer italienischen Insel im Mittelmeer.
Heute ist er ein Synonym für die Situation von Hunderttausenden von Flüchtlingen in aller Welt. Maßlos überfüllte Boote, gestrandet vor einer Küste, die - trotz aller Widrigkeiten - für die Menschen die letzte Hoffnung auf ein besseres Leben verkörpert. Tagtäglich sehen wir neue Bilder von Lampedusa und anderen Mittelmeerinseln im Fernsehen, doch in den Nachrichten ist selten Zeit, um das Geschehen zu vertiefen.
Dagegen steht dieser Film über den Alltag auf der Insel. Es geht darin nicht nur um die Situation der Flüchtlinge vor Ort, sondern vor allem um die Menschen, die auf Lampedusa leben. Der 12-jährige Samuele baut mit seinem Freund Steinschleudern, klettert über Felsen und sucht nachts in den Bäumen nach Vögeln. Ein Radiomoderator erfüllt die Wünsche seiner Anrufer und spielt
für sie alte italienische Schlager. Ein Fischer leidet unter dem schlechten Wetter, weil es dann nichts zu fangen gibt.
Vieles, was der Film zeigt, wirkt im ersten Moment banal, manches auch komisch, doch die Szenen verdichten sich schnell zu einem sehr persönlichen Porträt einzelner Menschen, deren Leben scheinbar wenig mit dem zu tun hat, was tagtäglich vor der Küste der Insel geschieht: Den Strapazen der Männer, Frauen und Kinder, die versuchen, das Meer zu überqueren, um auf diese Insel zu kommen.