Die im besten Sinne des Wortes federleichte Sommerkomödie von Olivier Ducastel und Jacques Martineau hat nur ein einziges Thema: Sex. Er ist fast alleiniger Gesprächsstoff der Figuren und zentraler Motor der Handlung. Sex wird permanent durch eine Fülle von Symbolen - etwa eine zartviolette Meeresfrucht als Metapher des weiblichen Geschlechts - suggeriert. Am Ende aller emotionalen Wirrungen führt er die Familie schließlich in einer harmonischen Neuordnung zusammen. Meeresfrüchte ist eine Ode an die Freiheit der Gefühle und entwirft eine Utopie der Liebe, die sich mit Vergnügen gesellschaftlichen Konventionen und moralischen Urteilen entzieht. Jeder darf wie er will und mit wem er will und das führt stringent erzählt zum Happyend. Valeria Bruni Tedeschi ist aufregend sinnlich wie noch nie, Gilbert Melki als irritierter Vater ausgesprochen komisch. Eine witzige Gesangs- und Tanzeinlage zitiert die bunten Musicals Jacques Demys. Dieser absolute Sommerfilm, der selbstbewusst zwischen poetischem Realismus und derber Posse schwankt, sprüht nur so vor Leichtigkeit und Frivolität. Ein Stück bonheur für den Zuschauer, der den Kinosaal beschwingt verlässt.