1976 übernahmen die Generäle in Argentinien die Macht. 1983 endete ihre Herrschaft. Die 6 Millionen Dollar anfänglicher Auslandsschulden haben sie in dieser Zeit auf 45.000 Millionen Dollar anwachsen lassen. Ihre Kritiker und Gegner im Land haben sie terrorisiert, gefangengenommen, gefoltert, umgebracht. Einige konnten sich ins Exil absetzen.
Floréal ist einer, der im Land geblieben war, verschleppt wurde und die fünf Jahre in Gefangenschaft in Patagonien überlebt hat. Er kehrt nach dem Ende der Diktatur heim zu seiner Frau Rosi und zu seinem sechsjährigen Sohn, den er erst noch kennenlernen muss. Statt der Freude über die langersehnte Rückkehr überkommt ihn die Angst vor dem Wiedersehen nach all den Jahren. Er wandert ruhelos durch das nächtliche Buenos Aires. Die lange Nacht ist das Resumée aller Nächte und eines ganzen Lebens. Sie ist eine Rückkehr in eine veränderte Stadt, in einen politischen Umbruch, in eine frühere Liebesgeschichte. Alles ist neu, anders. Die Geschichte hat Spuren hinterlassen, im privaten wie im öffentlichen Raum. Der Schmerz der Trennungen sitzt tief. Bis in den Tagesanbruch hinein durchlebt er die Spuren der Vergangenheit, bis sein Gesicht sich mit jenem seiner Frau in einer wortlosen Einstellung vereint.