Psychologisch schlüssig, mit genauer Beobachtungsgabe sowie treffender Verknappung im Drehbuch gelingt diesem Film der Spagat zwischen Drama und Thriller, sozialrealistischer Genauigkeit und punktueller Härte –Lars Hennings Film ist eine Verheißung.
Becker war im Knast, weil er bei einem Überfall eine Frau und ein Kind "weggemacht" hat. Dafür saß er, der früher einer kriminellen Rockerbande angehörte, 18 Jahre lang im Gefängnis. Nun ist er wieder draußen und versucht, sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Doch für mehr als eine abgewrackte Bude in einem Plattenbau und einen miesen Job in der Nachtschicht des Werksschutzes reicht es nicht. Gerade als sich der schweigsame Mann ein klein wenig zu öffnen scheint und sogar eine Beziehung mit der Putzfrau Rita eingeht, merkt er, wie ihn seine Vergangenheit, mit der er abgeschlossen zu haben glaubte, wieder einholt.