In opulenten Bildern reflektiert István Szabó über Kunst und Leben, Genie und Normalität, von der Unvollkommenheit der Menschen, von ihrer nie erfüllten Sehnsucht nach Glück und vom Verzicht.
Im Mikrokosmos einer Operninszenierung spiegelt Szabó Europa nach dem Kollaps des Kommunismus. Der ungarische Dirigent Szanto soll an der Europäischen Oper in Paris Wagners Tannhäuser einstudieren. Künstler aus ganz Europa wirken an diesem Projekt mit, doch die Regeln des Kulturbetriebs und persönliche Konflikte lassen ihn am Gelingen der Aufführung zweifeln. Seine Affäre mit der Starsopranistin Karin Anderson schafft zusätzliche Verstrickungen. Europa als verwinkeltes Opernhaus der Intriganten und Starrköpfe - dem Film kann man die Aktualität nicht absprechen. Aus diesem Labyrinth gelingt der Kunst als befreiender Akt in Anlehnung an Tannhäuser schlussendlich der Sieg über die Borniertheit.
Wir in Europa lernen jetzt gerade miteinander zu leben. Wir sind Menschen mit unterschiedlichen religiösen Überzeugungen und unterschiedlichen Sprachen, aber wir haben etwas ganz Besonderes gemeinsam: Eine europäische Kultur, eine europäische Mentalität, sagt Szabó kurz nach dem Ende des kommunistischen Regimes und der Öffnung der Grenzen.