„Alles ist feierlich im wilden Garten der Kindheit“ (Pablo Neruda). Anfang der Fünfzigerjahre wächst die kleine Franzi im österreichischen Städtchen Judenburg auf. Ihr bedrückendes Elternhaus wird von ihrem fieber- und nervenkranken, rigiden und unberechenbaren Vater dominiert. Der Vater, der regelmäßig Schweinehälften für den Metzger ausfährt, hatte einige Jahre als französischer Fremdenlegionär in Marokko, Algerien und Syrien verbracht. Eine Zeit, die er teilweise verklärt, und in der er bis heute gefangen ist. In dieses Universum taucht Franzi anhand einer Fülle betörend-verstörender Fotos ein, die der Vater damals aufgenommen hat. In ihrer von Märchen- und Bilderbüchern entzündeten kindlichen Fantasie vermischen sich Albtraum, Reales und Imaginäres, Krieg, Horror und Schönheit. Jahrzehnte später unternimmt die inzwischen erfolgreiche, aber immer noch im Schatten des Vaters stehende Fotografin Franziska eine Reise in dessen Jugend. Sie will sein Kriegstrauma verstehen und Licht in die Vergangenheit der Familie bringen. Doch bald stellt sich heraus, dass diese Spurensuche durchaus zwiespältige Folgen hat.